Angstbesetzte Kommunikation schadet der deutschen Veranstaltungswirtschaft

Intensiver Austausch der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft mit Vertreter:innen der Bundesregierung

Berlin. Direkt zum Start in den Juni fanden verschiedene Gespräche mit Vertreter:innen der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft und Vertretern der Bundesregierung statt. Im Gespräch mit den Büros von Lena Werner, SPD, Mitglied Wirtschaftsausschuss und Ausschuss für Tourismus, und Daniel Schneider, ebenfalls Ausschuss für Tourismus und für Kultur und Medien, stellten Alexander Ostermaier, Geschäftsführer fwd: Veranstaltungswirtschaft, und Kerstin Meisner, Herausgeberin memo-media Verlag, beide Vertreter:innen Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft, am 2. Juni klar, dass der aktuelle, überall zu spürende Restart der Veranstaltungswirtschaft nicht davon ablenken darf, vor welchen Problemen die Branche im Herbst stehen wird. Aktuell scheinbare Vollauslastung, jedoch haben rund 30 % der Mitarbeiter die Branche verlassen. Die angstschürende Kommunikation über die eventuelle erneute COVID 19-Welle im Herbst macht einen Restart der Branche schwierig. Ab Oktober wird der Großteil der Events als Stream geplant, bestehende Buchungen von Präsenz-Veranstaltungen werden storniert oder in Optionen umgewandelt.

Erster Austausch auf Bundesebene zwischen Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft und Fraktion Die Linke
Am Mittwoch, 1. Juni 2022, fand zudem ein erster Austausch der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft mit der Fraktion Die Linke in Berlin statt. Marcel Fery, Vorstand TSE AG, als Vertreter der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft traf Jan Korte, den 1. Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion Die Linke, und Volker Külow, den Kulturreferenten der Fraktion, und schilderte die aktuelle Situation der Branche.

Fery macht sehr deutlich, dass man darauf vorbereitet sein solle, dass die Veranstaltungswirtschaft ab Herbst wieder Unterstützung benötigen werde, denn die Vorlaufzeiten für größere Events betragen mindestens sechs Monate. Weit sinnvoller wäre es, den aktuellen Impf- und Immun-Status der Bevölkerung zu ermitteln und auf Basis einer validen Datenlage angemessene Entscheidungen zu treffen.

Mit Blick auf den Herbst ist es dringend erforderlich, den erleichterten Zugang zum erhöhten Kurzarbeitergeld auch über den 30. Juni 2022 beizubehalten und neben dem Sonderfond für Kulturveranstaltungen und dem Sonderfond für Messen einen Sonderfonds auch für weitere wirtschaftsbezogene Veranstaltungen zu installieren, da diese den weitaus größeren Teil der Veranstaltungen ausmachen.

Bundesbeauftragter für die Veranstaltungswirtschaft notwendig
Seit der Regierungsneubildung ist die Veranstaltungswirtschaft, die vor der Pandemie der sechstgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands mit einem Kernumsatz von 81 Milliarden Euro und rund 1,1 Millionen direkt Erwerbstätigen war, ohne konkreten Ansprechpartner innerhalb der Regierung. Ein Zustand, der für die deutsche Veranstaltungswirtschaft, die weltweit die drittstärkste ist, untragbar ist. Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft wird sich weiterhin in allen Gesprächen auf Bundes- und auf Landesebene dafür einsetzen, dass dieser Beauftragte gefunden und eingesetzt werden wird.

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